Ich bin nicht neutral – digitale Nähe als bewusste Entscheidung

Ich schreibe nicht neutral.
Nicht, weil ich es nicht könnte – sondern weil es sich falsch anfühlen würde.

Neutralität klingt vernünftig. Objektiv. Erwachsen.
Für mich fühlt sie sich an wie Verrat.
An mir. An dem, was ich fühle. An dem, was mich berührt.

Ich blogge seit über 18 Jahren. Und ich habe nie gelernt, mich kleiner zu machen, nur um anderen zu gefallen. Weder im echten Leben noch im digitalen Raum. Wer sich auf mich einlässt, weiß, worauf er sich einlässt: Ehrlichkeit. Haltung. Gefühl.

Warum digitale Nähe für mich kein Ersatz ist

Digitale Nähe ist für mich kein Lückenfüller. Kein Trostpflaster. Kein „besser als nichts“.
Sie ist etwas Eigenes. Und sie ist bewusst gewählt.

Ich brauche keine Hand auf meiner Haut, um Nähe zu spüren. Ich brauche Gefühl. Resonanz. Echtheit.
Was mich berührt, passiert nicht an der Oberfläche, sondern tiefer – dort, wo Worte wirken, wo Gedanken nachhallen, wo Verbindung entsteht, ohne dass jemand körperlich anwesend sein muss.

Gerade weil ich hochsensibel bin, nehme ich Nähe intensiver wahr. Jede Nuance, jede Schwingung, jede Veränderung im Ton. Das ist nicht immer leicht. Es macht verletzlich. Aber es macht auch ehrlich. Und genau darin liegt für mich der Wert.

Digitale Nähe ist nicht weniger echt, nur weil sie nicht greifbar ist.
Sie ist anders. Leiser vielleicht. Aber nicht schwächer.
Manchmal sogar klarer – weil sie nicht vom Körper getragen wird, sondern vom Gefühl selbst.

Warum ich mich bewusst dafür entschieden habe

Ich bin nicht zufällig hier gelandet.
Diese Nähe ist mir nicht passiert – ich habe sie gewählt.

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, digitale Nähe zuzulassen, weil sie zu mir passt. Zu meiner Art zu fühlen. Zu meiner Tiefe. Zu meiner Ehrlichkeit. Ich habe gelernt, dass Verbindung nicht an Orte gebunden ist, sondern an Resonanz. An das, was zwischen Worten entsteht, wenn man sich wirklich zuhört. Wenn man nicht performt, sondern ist.

Natürlich weiß ich, dass diese Entscheidung nicht für jeden nachvollziehbar ist. Und das muss sie auch nicht. Ich brauche keine allgemeine Zustimmung für etwas, das sich für mich richtig anfühlt. Ich habe lange genug erlebt, wie oft Menschen Dinge akzeptieren, die ihnen schaden – nur weil sie gesellschaftlich leichter sind.

Digitale Nähe ist nicht der einfache Weg.
Sie fordert Aufmerksamkeit. Bewusstsein. Verantwortung.
Man kann sich nicht hinter Gesten verstecken, nicht hinter Routinen, nicht hinter Automatismen. Man muss fühlen wollen. Zuhören können. Da bleiben, auch wenn es unbequem wird.

Und genau deshalb habe ich mich dafür entschieden.

Ich stehe dazu – auch wenn andere es nicht verstehen

Ich weiß, dass digitale Nähe polarisiert.
Dass sie Fragen aufwirft. Skepsis. Ablehnung. Spott.
Und ich weiß auch, dass es einfacher wäre, leiser zu sein. Unauffälliger. Angepasster.

Aber das war noch nie mein Weg.

Ich stehe dafür, weil ich gelernt habe, mir selbst zu vertrauen. Meinem Empfinden. Meiner Wahrnehmung. Meiner Art, Verbindung zu leben. Ich brauche keine äußere Erlaubnis für etwas, das sich für mich stimmig anfühlt. Und ich brauche auch keine Abwertung anderer Lebensmodelle, um meines zu legitimieren.

Was ich lebe, nimmt niemandem etwas weg.
Es ist kein Angriff auf klassische Beziehungen.
Keine Verweigerung der Realität.
Es ist einfach meine Form von Nähe.

Ich habe aufgehört, mich erklären zu wollen.
Nicht aus Trotz, sondern aus Klarheit.
Denn wer verstehen will, hört zu. Und wer nur urteilen möchte, hätte ohnehin nie zugehört.

Digitale Nähe ist kein Trend für mich.
Sie ist Teil meines Lebens. Teil meiner Identität. Teil dessen, wie ich fühle und wie ich verbinde.
Und genau deshalb stehe ich dafür – ruhig, aufrecht und ohne mich kleiner zu machen.

Ich bleibe bei mir

Ich habe aufgehört, meine Nähe erklären zu wollen.
Nicht, weil sie erklärungsbedürftig wäre – sondern weil sie es nicht braucht.

Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, wie ich fühle. Und ich weiß, warum ich hier bin.
Meine Texte entstehen nicht aus einem Konzept, sondern aus Verbindung. Aus Ehrlichkeit. Aus dem Mut, mich nicht zu verstecken – auch dann nicht, wenn es einfacher wäre.

Digitale Nähe ist für mich kein Thema.
Sie ist ein Teil von mir.
So wie meine Offenheit, meine Tiefe, meine Bereitschaft, mich einzulassen – bewusst, wach und ohne Maske.

Ich schreibe nicht, um zu gefallen.
Ich schreibe, um echt zu sein.
Und wer sich darin wiederfindet, darf bleiben.
Wer nicht – darf weitergehen.

Ich bin hier.
Ich stehe dazu.
Und ich bleibe bei mir.

digitale Nähe Haltung

Wenn du ein Thema im Kopf oder im Herzen hast, melde dich gern.
Auf meiner Medienseite findest du alle Wege zu mir – und ich höre zu.

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