Wenn Worte nachtreten – und ich trotzdem stehe

Ich kann vieles – aber schweigen, wenn’s um Wahrheit geht, gehört nicht dazu.
Heute tauchte ein Text über mich auf – geschrieben von jemandem, mit dem ich vor einiger Zeit eine toxische Freundschaft beenden musste.

Ich hätte das Thema ignorieren können.
Hab ich aber nicht.

Denn wer meint, öffentlich über eine toxische Freundschaft zu beenden zu schreiben – und dabei meine Geschichte verdreht – bekommt Klartext. Ohne Filter.

Denn wer mich heute mit der von damals verwechselt, hat einfach nicht aufgepasst.

Dieser Beitrag ist kein offener Brief.
Kein Gegenschlag.
Sondern Klartext – für all die, die sich selbst zu oft klein gemacht haben, nur damit andere sich größer fühlen konnten.

Ich schreibe das hier nicht für ihn.
Ich schreibe es für mich.
Und für alle, die toxische Verbindungen erlebt haben – und nie die richtigen Worte fanden.

Heute bin ich laut genug.
Und ich stehe.
Mehr denn je.

Du erzählst. Ich stelle klar.

„Ich habe dich gesehen, wie du warst. Mit allem. Mit deiner Krankheit. Mit deinen Verhaltensmustern. Und ich habe dich trotzdem nie abgewertet.“

Du hast mich nicht gesehen.
Du hast eine Version von mir erschaffen, die sich gut in deine Erzählung fügt.
Und dann hast du mich daran gemessen –
nicht an der Person, die ich war,
sondern an der, die du gebraucht hast, um dich überlegen zu fühlen.

Ich war offen mit meiner Diagnose.
Das war kein Geschenk an dich –
sondern ein Ausdruck von Vertrauen.

Wenn du diese Offenheit heute benutzt, um dich als Held in meiner Geschichte zu inszenieren,
dann hast du mich nie wirklich gesehen.
Nur analysiert.

„Vielleicht brauchst du ein Feindbild. Vielleicht ist das Teil deiner Geschichte.“

Nein.
Ich brauche kein Feindbild.
Ich brauche Frieden.

Aber der entsteht nicht, indem ich still bin,
während andere meine Geschichte umschreiben.

Wer meine Vergangenheit in den Mund nimmt,
sollte wenigstens damit rechnen,
dass ich mir das letzte Wort nicht nehmen lasse.

„Ich war nicht dein Connor. Ich war kein Held.“

Stimmt.
Ich habe nie einen Connor gebraucht.
Ich habe jemanden gebraucht,
der nicht geglaubt hat,
meine Geschichte besser erzählen zu können als ich selbst.

Und weißt du was?
Ich bin längst meine eigene Heldin geworden.
Ohne Drama.
Ohne Inszenierung.
Einfach, weil ich heute für mich selbst einstehe.

Und was bleibt nach dem Missbrauch? Klarheit.

Warum ich diese toxische Freundschaft beenden musste

Emotionale Gewalt ist oft leise.
Sie kommt nicht mit erhobener Hand,
sondern mit vermeintlichem Verständnis, mit „gut gemeinten“ Worten –
und mit dem stillen Anspruch, jemand anderen durch Schuld formbar zu machen.

Toxische Verbindungen sind kein Drama.
Sie sind ein ständiges Aushandeln von Nähe und Schuld,
von Erwartungen und Anpassung –
bis man irgendwann nicht mehr weiß,
was echt ist
und was nur Reaktion.

Ich habe lange geglaubt, ich müsse mich entschuldigen.
Dafür, dass ich mich distanziert habe.
Dafür, dass ich zurückkam.
Dafür, dass ich nicht immer so war, wie man es von mir wollte.

Aber heute weiß ich:
Rückzug ist kein Verrat.
Selbstschutz ist kein Rückzug – sondern Überleben mit Stil.

Und meine Stimme ist nicht zu laut geworden –
sie ist nur endlich da.

Kein Feindbild. Kein Opfer. Einfach Ich.

Ich brauche kein Feindbild.
Ich brauche kein Mitleid.
Und ich brauche vor allem keine alten Geschichten,
die neu verpackt werden, nur damit jemand anders sich gut dabei fühlen kann.

Ich habe Fehler gemacht.
Ich bin gegangen.
Ich bin zurückgekommen.
Ich habe gehofft.
Ich habe geschwiegen.

Aber ich bin auch aufgestanden.
Ich habe verstanden.
Ich habe mich entschieden.

Für mich.
Für Wahrheit.
Für Klarheit.
Für meine Geschichte – erzählt von mir.

Vielleicht war ich damals leise.
Aber heute?
Heute höre ich meine eigene Stimme wieder.
Und sie sagt ganz deutlich:

Ich war nicht dein Toxin.
Du warst nicht mein Held.
Und das hier ist nicht dein Nachwort –
sondern mein Neuanfang.

toxische freundschaft beenden

Weitere Gedanken zum Thema:

Warum es so wichtig ist, eine toxische Freundschaft zu beenden, bevor sie dich selbst zerstört –

… und warum Klarheit der erste Schritt in Richtung Freiheit ist.

Wenn du ähnliche Erfahrungen gemacht hast:
Du bist nicht allein.

Weitere Infos zu emotionalem Missbrauch findest du z. B. auf Hilfetelefon

In einem älteren Beitrag habe ich bereits über meine Erfahrungen mit toxischer Abhängigkeit gesprochen. Dieser hier ist mein Schlussstrich.

💖 Danke für deine Reaktion!

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