Manchmal hat auch ein Kämpferherz keine Kraft mehr

Manchmal hat auch ein Kämpferherz keine Kraft mehr.
Es klingt so einfach. Vielleicht fast schon wie eine Phrase.
Aber wenn du es wirklich erlebt hast, dann weißt du, wie schwer diese Worte wiegen.
Gerade weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn emotionale Erschöpfung bei Borderline wieder zuschlägt…

Ich habe oft gekämpft. Für mich. Für andere. Für ein bisschen Normalität in einem oft viel zu lauten Kopf.
Und ja – es gab Zeiten, in denen ich wirklich keine Kraft mehr hatte. In denen ich innerlich zusammengebrochen bin und selbst das Atmen schwerfiel.

Und weißt du was? Gerade in den letzten Tagen geht es mir sogar gut.
Vielleicht klingt das widersprüchlich.
Aber genau deshalb schreibe ich diesen Text.
Weil ich gelernt habe: Ein Kämpferherz darf sich nicht erst dann zeigen, wenn man am Boden liegt.
Es darf sich auch zeigen, wenn es aufrecht steht – und weiß, was es schon getragen hat.
Ich kenne diese Momente, in denen die Kraft fehlt. Ich habe sie oft genug erlebt.
Und genau deshalb weiß ich heute umso mehr, wie wertvoll die Zeiten sind, in denen die Kraft spürbar da ist.

Emotionale Erschöpfung bei Borderline:
Ein Kämpferherz schlägt nicht immer im Gleichschritt

Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man nicht mehr kann.
Wenn man nur noch funktioniert, weil es eben irgendwie muss.
Wenn der Körper nur noch auf Autopilot läuft und die Welt nahezu an einem vorbei schwebt.
Ja. Ich habe die Tage erlebt. Mehr, als ich zählen kann.

Aber genau deswegen schreibe ich heute.
Weil ich mittlerweile gelernt habe:
Ein Kämpferherz muss nicht immer auf Hochleistung laufen.
Es darf atmen. Es darf Pausen machen. Und es darf verdammt noch mal stolz darauf sein, wenn es einfach gerade gut läuft.

Heute stehe ich an einem Punkt, an dem es mir wirklich gut geht.
Und das sage ich ohne schlechtes Gewissen.
Denn jeder einzelne dieser guten Tage ist etwas, das ich mir hart erkämpft habe.
Nicht, weil ich stark sein will – sondern, weil ich stark sein muss, um mich nicht selbst wieder zu verlieren.

Ich habe wirklich lange gebraucht, um zu verstehen:
Dass auch die scheinbar „guten Tage“ wertvoll sind.
Dass es auch okay ist, sie zu genießen – ohne ständig auf den nächsten Einbruch zu lauern.

Denn genau das ist oft das Problem:
Manchmal erwartet man einfach, dass es bald schon wieder kracht.
Man glaubt kaum, dass es auch stabil gehen darf.
Weil es einfach immer so war.
Ich dachte immer:
Ich habe Borderline – mir muss es schlecht gehen.
Ich muss dieses auf und ab haben.
Ich habe mich daran so sehr festgebissen, dass es fast unmöglich war, einfach zu leben.

Heute will ich es anders machen.
Heute sage ich mit Stolz:
Ja, es geht mir verdammt gut!

Was viele nicht verstehen: Kämpfen ist kein Dauerzustand

Was viele nie verstehen werden:
Ein Kämpferherz schlägt nicht dauerhaft im Hochleistungsmodus.
Und es muss das auch nicht.

Früher dachte ich, genau das wäre Stärke:
Immer weiter. Immer dagegenhalten. Immer alles schaffen.
Bloß nicht aufhören, bloß nicht schwach wirken.
Denn emotionale Erschöpfung bei Borderline ist nicht dasselbe wie einfach nur müde sein.
Sie zerfrisst dich innerlich, selbst an Tagen, an denen du dachtest, du wärst stabil.

Heute weiß ich es besser.
Es ist nicht schwach, Pausen zu brauchen.
Es ist nicht schwach, Nein zu sagen.
Es ist nicht schwach, an guten Tagen einfach nur zu genießen.
Es ist verdammt stark, sich das überhaupt zu erlauben.

Denn ich kämpfe nicht gegen die Welt.
Ich kämpfe oft nur gegen meinen eigenen Kopf.
Gegen Gedanken, die sagen: Du musst mehr tun. Du darfst nicht ruhen. Du darfst nicht versagen.
Und genau diese Stimmen sind die schlimmsten.

Ich lerne, ihnen nicht mehr blind zu folgen.
Nicht mehr alles an mir zu zerreißen, nur um irgendwem etwas zu beweisen.

Denn mein Kämpferherz – das kämpft nicht mehr für andere.
Es schlägt für mich.
Und es darf auch ruhen.
Ohne Schuldgefühle. Ohne Erklärungen.

Ich kämpfe für mich. Nicht für die Erwartungen anderer.

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie lange ich versucht habe, es immer anderen recht zu machen.
Zu funktionieren.
Zu zeigen, wie stark ich doch bin.
Zu beweisen, dass ich alles im Griff habe und natürlich voll den Überblick behalte.

Aber weißt du was?
Genau das mache ich heute einfach nicht mehr.
Ich kämpfe für mich.
Und nur für mich.

Es ist mir egal, ob jemand denkt, ich müsste mehr leisten.
Es ist mir egal, ob jemand meine Pausen nicht versteht.
Es ist mir auch egal, wenn jemand findet, dass ich mich zu sehr absichere.

Denn ich weiß heute genau:
Das hier ist mein Weg.
Mein Herz schlägt für mich. Nicht für die Erwartungen anderer.
Denn… was habe ich davon?
Wenn ich es immer nur allen anderen recht mache, ist am Ende sowieso niemand glücklich.

Und wenn das bedeutet, dass ich an guten Tagen einfach nur genieße – dann tue ich das.
Wenn das bedeutet, dass ich an schlechten Tagen einfach nur atme – dann tue ich das.

Nicht, weil ich auf einmal egoistisch bin.
Sondern, weil ich niemanden eine Rechtfertigung für meine Stärke schulde.
Und auch keine für meine Schwäche.

Denn ich habe gelernt:
Mein Kämpferherz gehört mir.
Auch dann, wenn emotionale Erschöpfung bei Borderline versucht, es klein zu machen.
Und ich werde verdammt nochmal selbst entscheiden, wann und wie es schlägt.

Mein Kämpferherz gehört mir

Bevor du das nächste Mal denkst, dass Stärke bedeutet, immer weiter zu kämpfen – denk noch mal nach.

Manchmal ist es viel stärker, sich zurückzunehmen.
Sich eine Pause zu erlauben.
Oder an einem guten Tag einfach nur zu sagen: Heute darf es mir gut gehen. Punkt.

Ich kämpfe für mich.
Nicht für deine Erwartungen.
Nicht, um irgendwem etwas zu beweisen.
Und ganz sicher nicht, um perfekt zu wirken.

Mein Kämpferherz hat seine eigenen Regeln.
Und ich bin die Einzige, die darüber entscheidet, wann und wie es schlägt.

Wenn du das nicht verstehst – ist das okay.
Aber bitte:
Maß dir nicht an, es mir erklären zu wollen.

Denn am Ende stehe nur ich mit meinem Herz auf diesem verdammten Schlachtfeld.
Und glaub mir – das reicht.

emotionale Erschöpfung Borderline

Hier schreibe ich davon, wie mir Struktur und Ordnung durch den Tag helfen.

Einen weiteren Beitrag zur Selbsthilfe findet du hier.

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